Süd-Korfu Insel

Süd-Korfu Insel


Hotel Corfu Secret - Südkorfu

Der Südteil der Stadt Kerkyra umgibt die Bucht von Garitsa, deren Küstenstraße zu einem Spaziergang oder einer Fahrt mit der Kutsche einlädt. Südlich von Garitsa erstreckt sich die Halbinsel Kanoni mit den ältesten Baudenkmälern Kerkyras. Der Stadt am nächsten befinden sich das Rundgrab des Menekrates und die Kirche der hll. Iason und Sosipatros. Unweit davon dehnt sich das Gebiet Paleopoli aus, wo die antike Stadt Kerkyra lag. Nahe dem Hylleischen Hafen etwas weiter westlich ist die Ruine des Artemis-Tempels erhalten, und in Paläopoli, gegenüber dem Ein gang von Mon Repos, sind die Reste der Agia Kerkyra - Basilika zu sehen.

Korfu - kanoni Das Gut Mon Repos wurde ab 1831 vom britischen Hochkommissar F. Adam und später von der griechischen Königsfamilie als Sommerresidenz benutzt, deren Villa noch auf dem Gelände steht. Inmitten der Üppigen Vegetation des Gutes liegt die Grabungsstätte mit dem sogenannten Kardaki und dem Hera-Tempel (Beschreibungen der genannten Baudenkmäler: siehe oben).
In Kardaki nahe der Küste entspringt die berühmte gleichnamige Quelle, die die antike Stadt Kerkyra mit Wasser versorgte. Heute strömt ihr frisches Wasser aus einem Brunnen mit einem Löwenkopf Wasserspeier. Der Dichter L. Mavilis hat über die Kardaki -Quelle ein schönes Sonett geschrieben, das auf eine lokale Überlieferung zurückgeht: Also hat es denn wohl ein Gott gesetzt, daß, welcher Fremde dort die Lippe netzet, in seine Heimat nimmer wiederkehret. Über 5 Kardaki erhebt sich der Analipsi Hügel, der eine zauberhafte Aussicht auf das Meer, die gegenüber liegende epirotische Küste und den Nordteil der Insel bietet.

Korfu - Kanoni Vlacherna Auf dem Hügel stand die antike Akropolis, von der jedoch nur spärliche Gebäudereste festgestellt wurden. Das 4 km von der Stadt entfernte Südende der Halbinsel ist das weltbekannte Kap Kanoni, dessen Name von einer Kanone herrührt, die die Franzosen hier aufgestellt hatten. Obwohl das Kap der meistbesuchte Ort der Insel und deshalb mit Hotels und anderen touristischen Einrichtungen Überflutet ist, hat es seinen landschaftlichen Reiz nicht verloren, der vor allem auf der wunderbaren Aussicht beruht.
Eine Brücke führt vom Kap auf ein Inselchen, das gerade groß genug ist, um das Kloster der Muttergottes Vlacherna aufzunehmen (17.jh.), das gleichsam das Wahrzeichen von Korfu bildet. Daneben ragt ein zweites Eiland aus dem Meer, die dicht mit Zypressen bewachsene "Mäuseinsel", Pontikonisi, die von vielen Künstlern der ganzen Welt gemalt wurde. Der Überlieferung nach entstand sie aus dem Phaiaken - Schiff, das Poseidon versteinerte, weil es Odysseus nach Ithaka gebracht hatte. Auf Pontikonisi steht eine byzantinische Pantokrator-Kapelle (11./12.jh.), die jährlich am 6. August von Wallfahrern besucht wird. Im Sommer fahren täglich Boote zur Insel.
Über die Chalkiopoulo - Lagune, die in der Antike der Hylläische Hafen war und heute an den Flughafen grenzt, führt eine schmale Brücke vom Kap ans andere Ufer zur kleinen touristischen Siedlung Perama, die zwischen Olivenbäumen an einem schönen Strand liegt.

Nahe bei Gastouri und 13 km südlich der Inselhauptstadt liegt die kleine Siedlung Benitses, die sich in den letzten Jahren zu einem stark besuchten Fremdenverkehrsort entwickelt hat und für ihr Nachtleben bekannt ist. TVor der Siedlung, die von Apfelsinen und Zitronenhainen umgeben ist, erstreckt sich ein Kieselsteinstrand. In der Umgebung wurden römerzeitliche Gebäudereste gefunden: eine Therme (Bad) und eine Villa mit Mosaikfussboden (3. Jh. n. Chr.). Ebenso kosmopolitisch ist das ehemalige Fischerdorf Moraitika 7 km südlich von Benitses mit besonders schönem Sandstrand.

Korfu - Benitses Auch hier wurde ein römerzeitliches Wohnhaus freigelegt, wahrscheinlich die Sommervilla eines Würdenträgers. 2 km weiter südlich liegt der Ort Mesongi an einem ausgedehnten Strand und an der Mündung des kleinen gleichnamigen Flusses. Mesongi hat einen Campingplatz. Eine Abzweigung führt von Mesongi nach Chlomos, einem Dorf mit alten Häusern auf einer Anhöhe Von Mesongi geht die Straße weiter zum Korissia - See, den nur ein Dünenstreifen vom Meer trennt. Der See ist ein Biotop, vor allem ein Laichplatz, auch einige Schildkröten der vom Aussterben bedrohten Art Caretta Caretta leben hier.

Argyrades (33 km südlich von Kerkyra-Stadt), eines der größeren Dörfer der Insel, hat seinen traditionellen Baustil mit Elementen der Venezianerzeit bewahrt. Südwestlich erstreckt sich der große, schöne Strand von Agios Georgios, der wie alle Strände dieser Gegend wegen seines feinen Sandes beliebt ist (Marathia, Maltas beim Dorf Perivoli, Gardenios bei Vitalades). Es lohnt sich, im malerischen Fischerdorf Petriti 3 km nordöstlich davon einzukehren, dessen Tavernen täglich frischen Fisch anbieten. Die größte Ortschaft im Süden der Insel ist Levkimmi(42 km von Kerkyra-Stadt entfernt) mit 5000 Einwohnern.

Korfu - Lefkimi Es liegt in einer fruchtbaren Gegend mit Olivenbäumen und Weingärten, in denen einer der besten kerkyräischen Weine wächst.
Am Ortsrand steht das Frauenkloster der Panagia Kyra ton Angelon, der Muttergottes Herrin der Engel, das 1696 von der Familie Variaam als Dank für ihre Rettung aus Seenot gegründet wurde. Das Kloster feiert am 15. August sein Patronatsfest, das wie die Kirchweih von Levkimmi am 8. Juli, dem Tag des hl. Prokopios, und die Karnevalsfeste des Ortes viele Besucher anzieht. Der Hafen von Levkimmi ist durch Autofähren mit Igoumenitsa an der gegenüberliegenden epirotischen Küste verbunden.
Die Straße führt nach weiteren 4 km zum kleinen Dorf Kavos inmitten von Olivenbaum- und Zypressenhainen, das wegen seines breiten Sandstrandes ein kosmopolitisches Zentrum geworden ist. Von Kavos fahren kleine Schiffe zur Stadt Kerkyra und zur nahen Insel Paxi Auf dem 2 km vom Dorf entfernten Kap Asprokavos, dem Südzipfel der Insel, erhebt sich auf dem hohen Hügel Arkoudila das Marienkloster Panagia Arkoudila. Von hier oben hat man einen herrlichen Rundblick. Das befestigte Kloster wurde ebenfalls von der Familie Varlaam zum Andenken an ihre Rettung errichtet (1700).

Von der Mesongi - Brücke kommt man auf der Straße in Richtung Agios Matthäos auf halbem Weg an eine Abzweigung nach Gardiki. Gardiki ist eine verfallene byzantinische Festung des 13.jhs. mit oktogonalem Grundriß und acht mächtigen Türmen. In zwei Türmen sind schöne Dekorplatten eingemauert, und in der ganzen Festung sind Werkstücke antiker Gebäude verbaut, die in der Umgebung gestanden haben müssen. Von der Straße nach Agios Matthäos führt eine weitere Abzweigung am Hang des Matthios - Berges entlang zum Pantokrator-Kloster. Der Matthios wird auch Hochzeitsberg genannt, weil hier die Hochzeit zwischen Alkinoos und Arete stattgefunden haben soll. Vom Christos Pantokrator Kloster kommt man nach etwa 500 m zur Meeresgrotte, Spilia tou Pelaou, die so heißt, weil man glaubt, daß sie bis zum Meer reicht. In der Grotte wurden Siedlungsreste der Altsteinzeit entdeckt. Agios Matthäos (22,5 km vom Kerkyra-Stadt entfernt) ist ein großes, amphitheatralisch angelegtes Dorf inmitten von Eichenwäldern und ölbaumhainen.

Ano Pavliana ist ein Binnendorf auf einer dicht bewachsenen Anhöhe. Ganz in der Nähe liegt Kato Pavliana. In der Agios Dimitrios Kirche, deren Patronatsfest am 26. Oktober groß gefeiert wird, steht eine bemerkenswerte steinerne Bilderwand, die von den Bildhauern der Familie Kardamis gemeißelt wurde. Ein weiteres Werk dieser Bildhauerfamilie schmückt das Dorf Garouna, ein Denkmal, das Stefanos Kardamis zum Andenken an seinen verstorbenen Vater schuf, einen autodidaktischen Bildhauer. Garouna, das sich in Ano, Ober und Kato, Unter Garouna gliedert, hat eine besondere Bildhauertradition und ist für seine Teppichknüpferei bekannt.

Korfu - Agios Gordios Jährlich werden Mitte August Festveranstaltungen organisiert mit Vorträgen, Aufführungen und Wettbewerben, vor allem im Bergsteigen. Der Hafenort von Garouna, Agios Gordios, ist wegen seines unvergleichlich schönen Strandes einer der meist besuchten Orte der Insel. Es ist ein etwa 5 km langer Küstenstreifen mit feinem Sand und bizarren Felsen zwischen tiefgrünen Hügeln.
Besonders eindrucksvoll ist eine Klippe im Meer, das Ortholithi, über das I. Polylas eine Erzählung geschrieben hat. Etwa 3 km entfernt liegt das Dorf Sinarades mit dem einzigen Volkskundemuseum, Laografiko Mousio, der Insel. Es ist in einem charakteristischen alten Gebäude untergebracht und zeigt die Einrichtung eines Bauernhauses des 19. Jhs.

Das Dorf Pelekas, das seinen alten Baustil bewahrt hat, liegt 13,5 km südwestlich von Kerkyra Stadt, an einem idyllischen Hügel mit herrlicher Aussicht. Ein Plateau auf dem Hügel wird "Kaiserthron" genannt, weil Kaiser Wilhelm 11. von hier aus oft den Sonnenuntergang bewunderte. Der Sonnenuntergang und der Rundblick über das Meer und die Insel bis zur Stadt Kerkyra hin sind tatsächlich ein einmaliges Erlebnis. Wegen des schönen, 3 km entfernten Strandes von Glyfada suchen viele Touristen Pelekas auf.

Korfu - Glyfada Etwa 45 Wegminuten von Pelekas entfernt steht das Marienkloster der Panagia Myrtiotissa zwischen Ölbaumhainen, Zypressen und Bananenstauden. Es sind die einzigen Bananenstauden der Insel und bringen kleine, aber sehr aromatische Früchte hervor. Das Kloster wurde im 14. Jh. gegründet, der Überlieferung nach von einem Türken, der das Christentum angenommen hatte. Der Beiname der Muttergottes Myrtiotissa bezieht sich auf die Myrten, in denen die Marienikone gefunden worden sein soll.
Das Kloster feiert am 24. September ein großes Kirchweihfest. Bei Myrtiotissa liegt ein einsamer, von Kiefern gesäumter Sandstrand mit kühlem Meerwasser. Nördlich davon öffnet sich eine weitere schöne Bucht mit dem Strand Ermones. Hier ist die Landschaft imposant und wild mit schroffen Felsen und bewaldeten Hügeln. Sie soll den Dichter Lorentzos Mavllis zu einem Werk inspiriert haben. Dies soll auch der Ort sein, an dem Odysseus von den Wellen ans Ufer von Scheria gespült wurde und Nausika mit ihren Freundinnen begegnete. In der Umgebung wurden Siedlungsspuren der Jungsteinzeit und der mykenischen Epoche freigelegt. Im Dorf Vatos bei Ermon es gibt es einen Campingplatz, und im Ropas-Tal weiter nördlich befindet sich der Golfplatz von Korfu.

Gastouri ist ein kleines Dorf in der Nähe des Meeres, 11,5 km südlich von KorfuStadt. Auf seinem Platz unter einer Platane entsprang die heute versiegte Elisabethenquelle. Die Gegend ist mit der Kaiserin Elisabeth von Österreich verbunden, da 2 km von Gastouri entfernt ihr Sommerschloß steht, das berühmte Achillion. Das Lebender Kaiserin (1837-1898), der "Sissi", ist wegen ihrer Schönheit, ihrer starken Persönlichkeit und ihrer viel beredeten Liebe zu Kaiser Franz Joseph häufig in Romanen beschrieben und auch verfilmt worden. Sie heiratete Franz Joseph 1854 und gebar ihm die Töchter Sophia und Gisela und den Sohn Rudolf. Ihr liberaler Charakter erregte jedoch die Unzufriedenheit ihrer Schwiegermutter, der Erzherzogin Sophia, die persönlich die Erziehung der Kinder Übernahm und sie der Mutter entfremdete.

Korfu - Achilleio 1 Als die Tochter Sophia auf einer Reise des Kaiserpaares erkrankte und starb und Madeira, um dort zu gesunden, und als sie auf der Rückreise Korfu kennenlernte (1861), wurde sie durch die Schönheit der Insel von Begeisterung ergriffen. Noch im Sommer desselben Jahres kehrte sie nach Korfu zurück, wo sie als Gast in Mon Repos weilte. Im Herbst darauf brachte sie in Wien ihre jüngste Tochter zur Welt. In dieser Periode zeigte sie starkes Interesse für Politik. 1869 bestiegen Franz Joseph und Elisabeth auch den Thron von Ungarn. 1876 begab sie sich allein nach Athen und Korfu und beschäftigte sich mit altgriechischer Literatur, vornehmlich Homer, und mit den damaligen Ausgrabungen Heinrich Schliemanns in Troja, Mykene und Tiryns. Im Anschluß an eine lange Reise nach Troja und zu vielen griechischen Stätten besuchte sie 1888 auch Korfu wieder und war dies mal in der Villa Vrailas zu Gast. Ein Jahr später kaufte sie das Grundstück und begann mit dem Bau ihres Schlosses. Damals war sie in tiefster Trauer, weil ihr Sohn Rudolf mit seiner Geliebten tot aufgefunden worden war. Während ihres Aufenthaltes im Achillion nahm sie bei vortrefflichen griechischen Lehrern, besonders dem Philologen Konstantinos Christomanos, der im Dienst des Hofes stand, Unterricht in Neugriechisch und altgriechischer Philologie. 1898 wurde die "traurige Kaiserin" in einem Hotel in Genf von einem italienischen anarchistischen Arbeiter ermordet.

Korfu - Blick auf den Hof von Achilles Achillion nannte die Kaiserin ihr Schloß nach dem mythischen Heros Achilleus, den sie liebte, " ... weil er für mich die griechische Seele personificirt, ... stark lind trotzig ... " war. Das Achillion wurde zwischen 1889 und 1891 von den italienischen Architekten Rafaele Carito und Antonio Landi unter der persönlichen Aufsicht der Kaiserin erhaut. Sie kümmerte sich auch selbst um die Ausstattung des Schlosses mit Wandmalereien und Skulpturen, die sie vornehmlich von der italienischen Familie Borghese erwarb. Das Achillion ist ein dreigeschossiges Gebäude im pompejanischen Stil mit klassizistischen Elementen, von einem reich bepflanzten Garten umgeben und mit imposanten Kunstwerken geschmückt. Nach dem Tod Elisabeths kaufte der deutsche Kaiser Wilhelm II. 1908 das Achillion, der es 1914 aufgab. 1915 diente es als Hauptquartier der Serben und als Lazarett und 1919 kam es in den Besitz des griechischen Staates. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloß als Hauptquartier und Hospital der Italiener und Deutschen benutzt, und nach der Befreiung beherbergte es Schulen und Stiftungen. Jetzt gehört es dem griechischen Fremdenverkehrsamt, und zwischen 1962 und 1992 war hier das Kasino von Korfu unter gebracht. Das Erdgeschoß ist als Museum eingerichtet.

Korfu - Achilleio - Achilles stirbt Ein kleiner Raum im linken Flügel des Museums führt in den Speisesaal, von dessen ursprünglicher Aus Stattung jedoch nur wenig erhalten ist; die Rokoko-Möbel stammen von Wilhelm II. Hier sind Objekte von Elisabeth und Franz Joseph ausgestellt (Porträts, Schwert, Uhr, Spiegel etc.). Im kleinen Saal daneben stehen unter anderem fünf Skulpturen, die mythische Themen wiedergeben (Paris-Urteil, Paris und die schöne Helena, Sappho, Orpheus und Eurydike, Dionysos mit Gefolge), sowie zwei Reliefamphoren. Der letzte Saal des Erdgeschosses umfaßt den Schreibtisch, einen Bücherschrank, eine Liege und anderes Mobiliar der Kaiserin, drei verzierte Spiegel, Bronzebüsten, Statuen, Fotografien, Schmuck und ein Ölgemälde von Ludwig Thiersch, das zeigt, wie Odysseus auf Scheria Nausika begegnet. Die große Treppe führt vom Erdgeschoß ins oberste Stockwerk und auf eine Terrasse mit ionischen Säulen, die mit Büssten und den Statuen der neun Musen geschmückt ist. Die Wand bedeckt ein eindrucksvolles Gemälde des Deutschen Franz Matsch mit dem Thema "Der Triumph des Achill".

Korfu - Achilleio - Museumseingang Es zeigt den Heros, wie er vor der Stadtmauer Trojas, in seinem Wagen stehend, triumphierend den Leichnam Hectors schleift, den Helm des Toten in der Hand. Diese Szene schildert Homer in seiner "Ilias" und berichtet, daß Achilleus Hector erschlagen hatte und sich auf diese Weise an dem Toten rächte, weil Hector seinen besten freund Patroklos in der Schlacht getötet hatte. Beachtenswert sind die Wiedergabe von Achilleus Pferden und die Lebendigkeit der ganzen Darstellung. Der Schloßgarten gehört zu den schönsten Plätzen auf Korfu, da er eine unvergleichliche Aus sicht auf Kanoni, Pontikonisi, die Chalkiopoulo - Lagune und den Pantokratoras - Berg bietet. Mit seinen hervorragenden Skulpturen ist der Garten eine Art Freilichtmuseum. Besonders bemerkenswert sind die Statuen von Apollon, Hermes, Artemis und Aphrodite im Eingangsbereich, die der neun Musen und der Grazien auf der hinteren Terrasse, die Büsten von Philosophen und Dichtern hinter den ionischen Säulen der Terrasse, das Marmordenkmal Lord Byrons auf der letzten Terrasse zum Wald hin und die Statue Elisabeths in der Nähe des Meeresufers. Am bemerkenswertesten sind jedoch der "Sterbende Achill" und der "Siegreiche Achill ".

Korfu - Achilleio - Der Garten von Achilles Der erstere stand ursprünglich auf der großen Gartenterrasse an der gesäumt ist (Zeus, Niobe, Artemis, Apollon, Aphrodite, Hermes, Pan), führt von der Rückseite des Raumes in die Obergeschosse. Rechts der Empfangshalle liegt die römisch-katholische Kapelle der Kaiserin. In der Altarapsis ist Christus mit Pilatus wiedergegeben, das Gemälde der Jungfrau Maria mit dem Kind über dem Altar ist ein Werk von Franz Matsch, und in zwei Nischen stehen Statuetten der Muttergottes und Christi. In dem benachbarten Raum sind Erinnerungsstücke an Elisabeth ausgestellt: Medaillen, Fotografien, Gemälde, Kerzenleuchter, Möbel, ein Porträt der Kaiserin, zwei von ihr selbst verfaßte Gedichte und eine Büste von Franz Joseph. Der anschließende Raum enthält per Stelle des "Siegreichen Achill". Diese Änderung nahm Wilhelm II. vor, weil ihm der -Sterbende Achill- zu klein war für diesen Platz, wo er von den hohen Palmen verdeckt wurde. Die riesige, auf einem hohen Marmorsockel stehende, 11 m messende Bronzestatue des "Siegreichen Achill" wurde 1909 von J. Gotz in Deutschland geschaffen, aber wegen ihres großen Gewichts in Teilen nach Korfu transportiert und an Ort und Stelle zusammengesetzt.

Corfu - Achilleio - Die Treppe des Museums Achilleus ist als triumphierender Held dargestellt, aufrecht und gerüstet mit Helm, Schild und Lanze, ein geeignetes Werk für einen Herrscher wie Wilhelm II. Die Statue des "Sterbenden Achill" befindet sich jetzt auf der Musenterrasse. Sie wurde von Elisabeth in Auftrag gegeben, und zunächst in ihrem Wiener Schloß aufgestellt. Die Marmorplastik ist ein Werk des Deutschen Ernst Herter. Es zeigt Achilleus halb liegend, fast nackt, mit dem Helm auf dem Kopf, wie er versucht, sich den tödlichen Pfeil aus der Ferse zu ziehen. Das berühmte Werk, heute das Wahrzeichen des Achillion, gibt die Anspannung und den Todesschmerz vortrefflich wieder. Nicht nur in der Stadt Kerkyra, sondern über die ganze Insel verstreut finden sich bedeutende Baudenkmäler als untrügliche Zeugen ihrer glänzenden Vergangenheit. Aber die heutige Insel steht in nichts hinter der gestrigen zurück, vor allem wegen ihrer unvergleichlichen Naturschönheiten. Sie ist fast überall grün, und die kleinen idyllischen Dörfer an den Berghängen sind in dichte Vegetation eingebettet. Die weiten Olivenbaumhaine verleihen der Landschaft trotz der wilden Felsformationen mancher Steilufer im Westen einen ruhigen und sanften Charakter.

Den Küstengebieten geben die malerischen Fischerdörfer ihren besonderen Reiz, die dicht am Meer oder hinter Sandstränden liegen. Ith Sommer beleben sich die Strände mit Badenden, die die Sonne und das erfrischende Wasser genießen. Obwohl die zahlreichen Touristen die Insel dann gleichsam in einen summenden Bienenstock verwandeln, gibt es immer noch Winkel, die sich den Entwicklungen der modernen Zeit widersetzen und ihre Ursprünglichkeit bewahren. An solchen Stellen bringt die friedvolle Atmosphäre der Landschaft die Erde dem Himmel näher, und der Lufthauch mit den Wohlgerüchen der Natur wird zu Zeichen göttlicher Anwesenheit.